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So gelingt die Integration.Geflüchtete aus der Ukraine

Worauf Betriebe achten müssen, wenn sie Geflüchtete aus der Ukraine einstellen wollen: Infos zur Registrierung, Aufenthaltstitel, Arbeitserlaubnis, Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen u. v. m.

Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, benötigen Stabilität und Verlässlichkeit, um den Verlust von Heimat und Strukturen zumindest ansatzweise kompensieren zu können. Um Geflüchteten möglichst schnell die erforderliche Sicherheit, zumindest in beruflicher Hinsicht, zu geben, haben sich die zuständigen Berliner Behörden gemeinsam zu den notwendigen Verfahren abgestimmt.

Die Aufzeichnung eines Webinars, das gemeinsam mit dem Landesamt für Einwanderung, der Bundesagentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer Berlin, der Handwerkskammer Berlin und Berlin Partner zu diesem Thema angeboten wurde, ist hier nochmals abrufbar:

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Darin informieren die Referenten Engelhard Mazanke, Direktor des Landesamtes für Einwanderung, Berlin, und Oliver Kurz, Fachbereichsleiter Markt und Migration, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, über:

  • Das aktuelle Berliner Verfahren
  • rechtliche Rahmenbedingungen
  • Registrierung, Aufenthaltstitel, Arbeitserlaubnis
  • Unterstützung durch die Agenturen für Arbeit bei der Arbeitskräftegewinnung, der Förderung und zum Spracherwerb


Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen

Für die Arbeitsaufnahme von Ukrainer*innen ist die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikationen nicht erforderlich. Sofern eine Berufsanerkennung dennoch, z. B. wegen einer längerfristigen Bleibeabsicht angestrebt wird, führen Handwerkskammern die Anerkennungsverfahren für handwerkliche Berufsqualifikationen durch.

Ein in  ukrainischer Sprache aufgelegter Flyer des Bundesbildungsministeriums (BMBF) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) gibt Hinweise zum Anerkennungsverfahren.

Erst-Check speziell für Menschen aus der Ukraine

Die Handwerkskammer Berlin bietet den Geflüchteten aus der Ukraine  einen Erst-Check zu den erworbenen Berufsqualifikationen an. Als Ergebnis der Erstberatung erhalten die Geflüchteten ein Dokument, in dem die erworbenen Berufsabschlüsse, Einschätzung in Hinblick auf einen vergleichbaren deutschen Ausbildungsberuf als auch die vorhandene Berufserfahrung und Sprachkompetenzen festgehalten werden.

Dieser Erst-Check soll den ukrainischen Geflüchteten den Berufseinstieg erleichtern und die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt unterstützen.

Die formale Berufsanerkennung nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) kann gegebenenfalls in einem späteren Schritt erfolgen.

UVB, Handwerk und freie Berufe wollen Integration beschleunigen und bitten Firmen um weitere Unterstützung.

Mit zusätzlichen Deutschkursen will die Berliner Wirtschaft die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine beschleunigen. Spitzenorganisationen der Unternehmen stellen dafür nun Geld bereit und rufen darüber hinaus die Betriebe in der Hauptstadt zu Spenden auf, um die Angebote zu finanzieren. Sie sollen zeitnah beginnen.

„Das Handwerk wird alles in seinen Kräften Stehende tun, um Menschen, die wegen des brutalen Angriffskrieges Russlands aus der Ukraine geflohen sind, in unseren Arbeitsmarkt zu integrieren.“ Das sagte am Dienstag Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin. „Deutschkenntnisse sind das A und O für einen gelungenen und zügigen Start auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb ist Geld für Sprachkurse immer gut investiertes Geld.“

„Je deutlicher die Kapazitäten bei den Kursen steigen, desto rascher können die Ukrainerinnen und Ukrainer hier auf Jobsuche gehen. Das nützt auch den Betrieben, die dringend Personal und Fachkräfte suchen“, fügte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, hinzu. „Schon kleine Beträge helfen bei der Finanzierung der Sprachkurse. Jedes Unternehmen kann helfen, für die Menschen ein Stück weit mehr Normalität herzustellen“, befand Karin Schopp, Präsidentin des Verbands der Freien Berufe in Berlin.

In Berlin leben mittlerweile ungefähr 60.000 Geflüchtete aus der Ukraine. Bislang werden Sprach- und Integrationskurse vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie von der Bundesagentur für Arbeit finanziert. Die beteiligten Organisationen der Unternehmen stellen eine Anschubfinanzierung für die Sprachkurse zur Verfügung. Darüber hinaus hoffen sie auf Unterstützung und Spenden aus der Wirtschaft. Die Kurse sollen so konzipiert sein, dass sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für Arbeit, Ausbildung oder Praktikum direkt nützlich sind. Außerdem werden sie abgestimmt auf die individuelle Situation der Geflüchteten, von denen viele Kinder zu betreuen haben.

Spendenaufruf an die Berliner Wirtschaft

Jeden Tag fliehen tausende Menschen, meist Frauen, Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten der Ukraine nach Deutschland, viele versuchen sich in Berlin in Sicherheit zu bringen. Trotz unsicherer Zukunft bzw. ungeklärter Bleibeperspektive möchte der überwiegende Teil möglichst schnell den eigenen
Lebensunterhalt durch Arbeit bestreiten.

Geflüchtete aus der Ukraine erhalten einen vorübergehenden Schutzstatus, der sie nach der Registrierung sofort berechtigt, eine Arbeit oder Ausbildung aufzunehmen. Neben der Klärung fachlicher Voraussetzungen bilden deutsche Sprachkenntnisse und eine verlässliche Begleitung wesentliche Grundlagen für eine gelingende Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. 

In Ergänzung zu regulären staatlich finanzierten Sprach- und  Integrationskursen sind auch flexible Sprachangebote nötig, die praxisnäher und klientenorientierter ausgerichtet werden sollten. Die Berliner Wirtschaftsorganisationen möchten helfen diese Lücke zeitnah zu schließen.

Die Handwerkskammer Berlin, die Unternehmensverbände Berlin Brandenburg, der Verband Freie Berufe Berlin und die IHK Berlin konzipieren derzeit Sprachangebote, die:

  • Pragmatisch arbeits- und ausbildungsvorbereitend
  • oder tätigkeits- bzw. praktikumsbegleitend ausgerichtet sind
  • die Lebenssituation der Geflüchteten (z.B. Kinderbetreuung) berücksichtigen

Darüber hinaus sollen für ehrenamtliche Helfer, die sich für die Betreuung und Begleitung der Geflüchteten engagieren, Sachmittel und  Aufwandsentschädigungen erstattet werden. Administriert werden die Angebote über den Verein zu Förderung der beruflichen Bildung e.V. (vfbb), dessen Mitglieder die oben benannten Wirtschaftsorganisationen sind. Diese haben auch eine Anschubfinanzierung sichergestellt.

Wir bitten Sie, diese wirtschaftsnahen Integrationsangebote mit einer Spende
an den vfbb zu unterstützen!

Kontoinhaber: Verein zur Förderung der beruflichen Bildung Berlin e.V.
IBAN: DE66 1007 0000 0461 3618 00
Stichwort: Ukrainehilfe/Firmenname

Der Verein ist anerkannt gemeinnützig und die Integration in Arbeit und Ausbildung entspricht dem Satzungszweck. Sie erhalten eine Spendenbescheinigung, welche die steuerliche Absetzbarkeit Ihrer
Spende begründet.

Mit der operativen Umsetzung ist das  ARRIVO Servicebüro für Unternehmen beauftragt. Bei Fragen wenden sie sich bitte an:  info@arrivo-servicebuero.de, telefonisch: 030 80 49 33 00

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!