
Unser Ziel ist es, Sie optimal zu unterstützen!
Willkommen bei Ihrer Handwerkskammer | HANDWERK IN BERLIN 2025 - 1Infos für neue Mitglieder
Sie haben gerade einen Handwerksbetrieb gegründet oder übernommen und noch Fragen? Unsere Beraterinnen und Berater bieten Ihnen ein breites Spektrum an Beratungs-, Service- und Dienstleistungsangeboten an. Nutzen Sie unser Know-how!
Neben dem operativen Geschäft gibt es viele Bereiche, die Sie als Handwerkerinnen und Handwerker immer im Blick haben sollten: betriebswirtschaftliche, rechtliche und technische Themen wie Organisation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Marketing, Personalmanagement sowie Aus- und Weiterbildung. Als Mitglied der Handwerkskammer haben Sie die Möglichkeit, unsere Expertise für sich zu nutzen. Unser Ziel ist es, Sie optimal zu unterstützen.
Betriebsberatung
Die Betriebsberatung der Handwerkskammer Berlin berät Handwerker*innen zu betriebswirtschaftlichen, technischen, digitalen und innovativen Themen. Julia Pascalin, kaufmännische Beraterin, kennt alle Stolpersteine und bietet maßgeschneiderte Lösungsvorschläge an.
Frau Pascalin, welche Frage bekommen Sie in den Beratungen am häufigsten gestellt?
Es gibt in der Beratung nicht die eine Frage, die am häufigsten gestellt wird. Das macht die Beratung ja so spannend. Als Fragestellung stehen meist rechtliche, betriebswirtschaftliche sowie auch zunehmend digitale und innovative Themen im Fokus. Unser Ziel ist es, individuell auf jede Situation einzugehen und gemeinsam mit den Handwerkerinnen und Handwerkern den besten Weg zu finden.
Julia Pascalin, kaufmännische Beraterin
Das heißt, jede Beratung ist anders und mit individuellem Schwerpunkt?
Im Wesentlichen ja. Es hängt ganz von der jeweiligen Situation ab. Die Beratung ist keine Standardlösung, sondern richtet sich nach den konkreten Fragestellungen, Plänen und Zielen der Handwerker*innen, die zu uns kommen. Gemeinsam schauen wir uns die Möglichkeiten an, geben Hinweise und Handlungsempfehlungen und prüfen immer gemeinsam, welche Unterstützungsangebote sinnvoll sein könnten. Unser Ziel liegt darin, jede Anfrage individuell zu betrachten und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.
Manche Handwerker*innen kommen mit ganz konkreten Anliegen, wie der Optimierung von Geschäftsprozessen, der Klärung rechtlicher Fragen oder der Suche nach passenden Förderprogrammen. Andere möchten sich allgemein über die Möglichkeiten informieren, die ihnen als Mitglied der Handwerkskammer offenstehen – insbesondere, wenn sie noch am Anfang stehen.
Gibt es „klassische“ Fehler, die Handwerker*innen am Anfang ihrer Selbstständigkeit unterlaufen können und die sie vermeiden könnten?
Stolpersteine können eine fehlende Nach-Kalkulation, ein fehlendes Risiko- sowie Forderungsmanagement oder auch eine vernachlässigte aktive Kundenakquise sein.
Was auch vorkommen kann, ist, dass der mittel- bis langfristige Plan nicht mitgedacht wird. Wo will ich hin? Wie stelle ich sicher, dass ich in drei oder fünf Jahren nicht etwas am Markt vorbei anbiete? Viele fangen direkt im operativen Geschäft an und haben deswegen nicht viel Zeit, den Markt zu beobachten. Auch wirtschaftliche Krisen sollte man immer im Blick haben. Krisen zeichnen sich lange vorher ab. Man sollte zur Krisenfrüherkennung eine Strategie in der Schublade haben. Was passiert, wenn die Kundschaft die Rechnungen nicht bezahlt? Wie gehe ich damit um, wenn mir ein wichtiger Rohstoff fehlt o. ä.
Last but not least: Wie lange muss ich auf einen Termin bei der Betriebsberatung warten?
Grundsätzlich bekommen die Betriebe den nächsten freien Termin. Das kann je nach Verfügbarkeit am nächsten Tage oder auch in den kommenden Wochen sein. Wir bieten flexible Optionen: Beratungen in der Handwerkskammer, im Betrieb oder online.
Ausbildungsberatung
Yvonne Schmidt, Ausbildungsberaterin
Wer seine eigenen Fachkräfte ausbilden möchte, kann sich vorab oder auch während der Ausbildung bei der Handwerkskammer informieren und beraten lassen. Ein Gespräch mit Ausbildungsberaterin Yvonne Schmidt.
Frau Schmidt, welche Fragen beschäftigen Betriebe besonders?
Zuerst einmal, welche Voraussetzungen Betriebe mitbringen müssen, um überhaupt ausbilden zu können. Fragen zum Ausbildungsvertrag, beispielsweise wieviel Zeit den Auszubildenden angerechnet werden kann, wenn sie bestimmte Vorkenntnisse oder Schulabschlüsse mitbringen, kommen auch häufig vor. Und Fragen zur Kündigung, wenn ein Ausbildungsverhältnis mal nicht so gut läuft.
Welche Voraussetzungen muss ein Betrieb denn mitbringen, um ausbilden zu können?
In meisterpflichtigen Berufen, wie z. B. Kfz-Mechatroniker*innen, Tischler*innen etc. muss der Ausbilder bzw. die Ausbilderin den jeweiligen Meistertitel tragen, es sei denn, es gibt eine Ausnahmeregelung. Für die Berufe, die nicht meisterpflichtig sind, wie z.B. Gebäudereiniger*in, ist normalerweise eine bestandene Gesellenprüfung und die erfolgreich abgeschlossene Prüfung nach Ausbildereignungsverordnung (AEVO) Voraussetzung, um ausbilden zu dürfen.
Darüber hinaus müssen natürlich auch die persönlichen, fachlichen und räumlichen Voraussetzungen stimmen. Gibt es jemanden im Betrieb, der Zeit hat, sich um die Auszubildenden zu kümmern und ihnen etwas beizubringen? Je nach Ausbildungsberuf und Arbeitsplatz – in einer Werkstatt oder auf einer Baustelle – muss auch gewährleistet sein, dass die Auszubildenden einen eigenen Arbeitsplatz haben und eigenes Werkzeug, dass sie beispielsweise Sicherheitsschuhe tragen, wenn es ein sicherheitsrelevanter Beruf ist. Man sollte sich vorher mit dem Thema Arbeitsschutz beschäftigen – und den Rahmenplan und die Ausbildungsordnung kennen. Auch sollte geklärt sein, ob man sich die Ausbildungsvergütung leisten kann.
Was können Erstausbildungsbetriebe und Auszubildende von Ihnen erwarten?
Wir beraten sowohl die Ausbilder*innen als auch die Auszubildenden. Handelt es sich um Erstausbildungsbetriebe, gehen wir hin und schauen uns die Gegebenheiten vor Ort an und natürlich auch, ob der Ausbilder bzw. die Ausbilderin persönlich und fachlich geeignet ist. Wir gehen vor Ort alle wichtigen Punkte durch. Übrigens führen wir Besuche auch bei Betrieben durch, die schon viele Jahre ausbilden. Diese Wiederholungstermine sind Pflicht.
Auch für die Auszubildenden stehen wir beratend zur Verfügung: Wenn es Schwierigkeiten in einem Betrieb gibt, das Geld zu spät oder gar nicht kommt, sie schlecht ausgebildet werden, weil keine Zeit dafür ist, sie den Betrieb vielleicht sogar wechseln wollen. Wenn Auszubildende persönliche Probleme während der Ausbildung haben, wie Lernschwierigkeiten oder Leistungsdruck, bietet die Handwerkskammer Unterstützung durch die Ausbildungsbegleitung und die Azubi-Akademie an.
Helfen Sie den Betrieben auch, passende Auszubildende zu finden und umgekehrt?
Je nachdem, was genau das Anliegen ist, haben wir in der Handwerkskammer viele Schnittstellen zu Abteilungen, die weiterhelfen können. Die Mitarbeitenden der „Passgenaue Besetzung“ bringen beispielsweise passende Betriebe und Auszubildende zusammen. Für Betriebe, die Menschen mit Fluchthintergrund als Auszubildende einstellen möchten, haben wir Willkommenslotsen, die über die Rahmenbedingungen informieren – und wir vermitteln sie an ARRIVO BERLIN. Dort werden Betriebe beraten und unterstützt und die Auszubildenden während der Ausbildungszeit begleitet.
Wie schnell kann ich einen Beratungstermin bekommen?
In der Regel gibt es keine lange Wartezeit für eine allgemeine Beratung. Man kann spontan vorbeikommen, da immer ein*e Ausbildungsberater*in vor Ort ist und wir generell während unserer Öffnungszeiten beraten. Wenn es etwas spezieller wird, dann machen wir Termine, die aber auch zeitnah möglich sind.
Marijke Lass