
Arbeiten, wo man lebtWohnräume in der Stadt schaffen
Die Next Generation benötigt dringend Wohnraum
Bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende wird dringend benötigt. Daher ist es wichtig, gleichwertige Angebote für Auszubildende und Studierende auch in dieser Hinsicht herzustellen. Eine Strategie ist es, das sogenannte „Azubiwohnen“ so zu gestalten, dass möglichst im Bestand Wohnraum geschaffen wird und zwar in der Nähe der Betriebsstätten.
Wir befürworten eine Vielfalt an Wohnformen, vom Boarding House über Wohnungen in Modulbauweise über Wohnungen in Wohnheimen bis hin zu gemischten WG´s, in denen unsere Azubis mit Studierenden Tür an Tür leben.
Junge Talente gehen uns auf dem Weg in die Ausbildung verloren, weil sie in Berlin keinen Wohnraum finden und erst recht nicht im urbanen Raum. Knapp jeder fünfte Azubi pendelt nach Berlin rein. Diese Fahrtwege sind neben eine hohe Belastung für die jungen Menschen.
Bezahlbarer Wohnraum ist ein Puzzlestück einer ganzen Fachkräftesicherungsstrategie.
Mit unserer Maßnahme aus dem Aktionsprogramm Handwerk 4.2 „Mehr Azubiwohnen" wollen wir jungen Menschen unabhängig von ihrem Bildungshintergrund bessere Startbedingungen in der Stadt bieten.
Umfrage unter Mitgliedsbetrieben
Die Wahl des Ausbildungsplatzes hängt für die jungen Menschen am Wohnort.
Viele Betriebe haben das Problem erkannt und sind mittlerweile gewillt, dort in die Bresche zu springen, wo politische Lösungen noch ausstehen. Laut einer Umfrage unter Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer Berlin zum Thema Azubi-Wohnen sind über die Hälfte der Betriebe dazu bereit, ihre Auszubildenden bei der Wohnungssuche finanziell zu unterstützen, um qualifizierte Nachwuchskräfte für ihren Betrieb zu gewinnen.
Über 70 Prozent der Betriebe gaben an, Auszubildende mit Zuschüssen von bis zu 200 Euro zusätzlich zum Ausbildungsgehalt finanziell unterstützen zu wollen. Die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft liegt dabei, bei einer angenommenen Warmmiete von 500 Euro, bei 109 Euro. Zudem ging aus der Umfrage hervor, dass Betriebe, die größere Probleme haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, tendenziell eher bereit sind, mehr Geld für Wohnzuschüsse bereitzustellen.
Forderungen von Auszubildenden
Unsere Auszubildenden haben kürzlich der Arbeitssenatorin (Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung) einen Forderungskatalog übergeben zur Verbesserung der Wohnsituation für Azubis. Die Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung sollte sich auch beim Wohnen widerspiegeln. Unsere Azubis fordern daher den Ausbau von Azubiwohnheimen als Pendant zu Studierendenwohnheimen. Außerdem sind die Anträge für Ausbildungsbeihilfe, Wohngeld und/oder Bürgergeld viel zu kompliziert. Da brauchen wir eine Entbürokratisierung.