Skyline von Berlin am Mauerpark mit dem Fernsehturm im Hintergrund.
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Pressemitteilung vom 12. Februar 2025Azubi-Wohnen: Berliner Betriebe zeigen Handlungsbereitschaft – Ergebnisse der Umfrage der Handwerkskammer Berlin

Für Berliner Betriebe gleicht es zunehmend einem Glücksspiel, ob Auszubildende ihre Stelle antreten können oder nicht. Der Grund liegt jedoch nicht immer in der fehlenden Motivation oder Unentschlossenheit der Auszubildenden, sondern häufig auch in der angespannten Wohnsituation.

Bezahlbare WG-Zimmer oder kleine Wohnungen sind so selten geworden wie ein Lottogewinn. Die Mietkosten übersteigen häufig das, was mit dem Ausbildungsgehalt finanziert werden kann.

Viele Betriebe haben dieses Problem erkannt und sind mittlerweile gewillt, dort in die Bresche zu springen, wo politische Lösungen noch ausstehen. Laut einer Umfrage der Handwerkskammer Berlin zum Thema Azubi-Wohnen sind über die Hälfte der Betriebe dazu bereit, ihre Auszubildenden bei der Wohnungssuche zu unterstützen, um qualifizierte Nachwuchskräfte für ihren Betrieb zu gewinnen. Über 70 Prozent der Betriebe gaben an, Auszubildende mit Zuschüssen von bis zu 200 Euro zusätzlich zum Ausbildungsgehalt finanziell unterstützen zu wollen. Die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft liegt dabei, bei einer angenommenen Warmmiete von 500 Euro, bei 109 Euro.

Zudem ging aus der Umfrage hervor, dass Betriebe, die größere Probleme haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, tendenziell eher bereit sind, mehr Geld für Wohnzuschüsse bereitzustellen.

Junge Talente sollten ihre Entscheidung für eine duale Ausbildung im Handwerk, den Wohnort sowie den Betrieb nach ihren persönlichen Interessen treffen können, und nicht aufgrund fehlender Wohnmöglichkeiten eingeschränkt werden. Während Studierenden Wohnheimplätze zur Verfügung stehen, bleibt Auszubildenden oft nur die Option, sich auf dem freien Wohnungsmarkt mit anderen Wohnungssuchenden um bezahlbaren Wohnraum zu bemühen.

Die Gewinnung von Fachkräften für das Berliner Handwerk beginnt mit der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Ein Ausbildungsstart sollte weder für Betriebe noch für Auszubildende vom Glück abhängen, eine passende Wohnung zu finden.