Handwerkerin in Werkstatt
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Handwerk lebt Chancengleichheit

1. Audit "Gleichstellung gewinnt" entwickeln 

Ziel:

Betriebe sollen dabei unterstützt werden, eine offene Unternehmenskultur zu pflegen und auf diese Weise stärker ihre Fachkräfte zu binden. Das Gütesiegel und der dahinterliegende Beratungsprozess „Chancengleichheit im Handwerk“ sollen weiterentwickelt werden.

  • Weiterentwicklung des Gütesiegels und des dahinterliegenden Beratungsprozesses „Chancengleichheit im Handwerk“
  • Erstellung eines umfangreichen Beratungs- und Befragungsprozesses der Beschäftigten mit dem Ziel einer Auditierung im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel
  • Eine kontinuierliche Förderung wird angestrebt, damit das Audit für Betriebe bis 30 Mitarbeitende niedrigschwellig angeboten werden kann. Das Land Berlin beteiligt sich lediglich im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel.

Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
  • Handwerkskammer Berlin


2. Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern

Ziel:

Kinderbetreuung in den Randzeiten (z. B. frühmorgens) steht oft im Zielkonflikt mit einem guten Betreuungsschlüssel in den Kernzeiten. Es soll ein Modellprojekt erprobt werden, um beides zu vereinen. Ziel ist es dabei, über die ergänzende Kindertagespflege die Kinderbetreuung im Haushalt der Eltern sicherzustellen und dadurch Eltern und Kinder in den Morgenstunden zu entlasten und der Kita die Möglichkeit zu geben, später zu öffnen. Dies bietet der Kita die Möglichkeit, entweder die Öffnungszeiten nach hinten zu verschieben und somit abends längere Öffnungszeiten anzubieten bzw. die Qualität der Betreuung durch einen verbesserten Personalschlüssel in der Kernzeit zu verbessern. Gleichzeitig wird die ergänzende Kindertagespflege in den frühen Morgenstunden für die Betreuungspersonen interessanter, da sie einen längeren Zeitraum abdecken können.

  • Das öffentlich geförderte Modell: Mobiler Kinderbetreuungsservice für Eltern mit besonderen Arbeitszeiten (MoKiS) schließt eine Lücke. Es leistet gute Arbeit und soll weitergeführt werden.
  • Besonderer Fokus der zukünftigen Zusammenarbeit ist die Kinderbetreuung in den frühen Morgenstunden. Im Handwerk gibt es viele Beschäftigte die frühmorgens
    16 (zwischen 5 und 7 Uhr) anfangen zu arbeiten (z. B. Bäckereien, Gebäudereinigung). Nach einer Umfrage von 2016 begannen beispielsweise bei 82 Prozent der Gebäudereinigerbetriebe Beschäftigte vor 6 Uhr zu arbeiten. Bisher kann diese Beschäftigtengruppe kaum auf ergänzende Kindertagespflege zurückgreifen (im Gegensatz zu Beschäftigten, die in der Nachtschicht arbeiten). Kinder in den frühen Morgenstunden in die Kita zu bringen, bedeutet für Eltern und Kinder eine besondere Belastung.
  • Erprobung eines Modellprojektes mit einer kleinen bis mittleren Kita (die auch Beschäftigte aus dem Handwerk hat): Enge Kooperation der Kita, die eine „normale“ Öffnungszeit abdeckt mit MoKiS, die in den Randzeiten flexibel hinzugebucht werden können.

Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
  • Handwerkskammer Berlin


Ansprechpartnerin

3. Informations- und Vernetzungsangebote für Unternehmerinnen im Handwerk entwickeln

Ziel:

Unternehmerinnen im Handwerk sollen bei der beruflichen Weiterentwicklung unterstützt werden: durch Informationsangebote, gegenseitigen Austausch und Möglichkeiten zum Netzwerken. Hierdurch sollen geschäftliche und fachliche Ideen und synergetische Partnerschaften der Frauen vorangebracht werden.

  • Mit einer jährlichen Netzwerkveranstaltung wird dieser Prozess nachhaltig gefördert.
  • Auch Teilnehmerinnen, die bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen, erhalten durch Vorträge und Podiumsdiskussionen im Rahmen des Netzwerktreffens neue Impulse.
  • Ausgewählte Fachvorträge stärken das Innovationspotenzial der teilnehmenden Frauen.
  • Die Beteiligten streben eine feste finanzielle Beteiligung pro Jahr an, um ein jährliches Angebot realisieren zu können. Das Land Berlin beteiligt sich lediglich im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel.
  • Jungen Frauen im Handwerk soll insbesondere die Möglichkeit gegeben werden, hieran teilzunehmen, indem sie gezielt eingeladen werden.

Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
  • Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
  • Landesverband Berlin Unternehmerfrauen im Handwerk e.V.
  • Kompetenzzentrum für Berliner Handwerkerinnen beim bfw
  • Handwerkskammer Berlin


Ansprechpartnerin

4. Workshop und Vernetzung für junge Frauen im Handwerk anbieten

Ziel:

Mit diesem Angebot soll jungen Gesellinnen, Meisterinnen, Facharbeiterinnen und Gründerinnen im Handwerk die Chance gegeben werden, sich weiterzubilden, ihr Selbstbild zu stärken und ihre berufliche Vernetzung zu fördern. Konkrete Weiterbildungsperspektiven sollen aufgezeigt, Beratungsstellen für Frauen bekannter gemacht sowie der Gleichstellungsgedanke und die Selbstbehauptung der jungen Frauen gefördert werden. Diese Maßnahme wird speziell für Frauen angeboten, auch vor dem Hintergrund, dass über 70 Prozent der im Handwerk ausgebildeten Frauen das Handwerk wieder verlassen (Männer: ca. 60 Prozent). Gesellinnen, die über einen zusätzlichen Fortbildungsabschluss zur Meisterin, Technikerin oder Fachwirtin verfügen, verbleiben im Handwerk hingegen häufiger als Erwerbstätige, die in ihrem Erwerbsleben keine weiteren beruflichen Abschlüsse erwerben.

  • Workshopangebot
  • Informationsangebote
  • Die Beteiligten streben eine feste finanzielle Beteiligung pro Jahr an, um ein jährliches Angebot realisieren zu können. Das Land Berlin beteiligt sich lediglich im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel.

Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
  • Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
  • Handwerkskammer Berlin


Ansprechpartnerin

Sina Goldkamp

Abteilung Wirtschaftspolitik

Tel. +49 30 259 03 - 365

goldkamp--at--hwk-berlin.de

5. Inklusionsberatung intensivieren

Ziel:

Die Inklusionsberatung soll ausdifferenziert und möglichst verstetigt werden. Die Handwerksbetriebe sollen für die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen weiter aufgeschlossen werden, um so die Zahl der Auszubildenden mit Behinderungen im Berliner Handwerk zu erhöhen.

  • Verlängerung der laufenden Förderung für das Modellprojekt bis zunächst zum 31.12.2022 beabsichtigt
  • Weiterentwicklung des Ansatzes und Ausdifferenzierung des Beratungs- und Veranstaltungsangebots

Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales
  • Handwerkskammer Berlin


Ansprechpartnerin

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