Fördermöglichkeiten für AusbildungsbetriebeZuschüsse vom Land Berlin für Unternehmen - Förderung kommt an!
Förderung kommt an!
profine GmbH
"Wir bedanken uns für die unkomplizierte und engagierte Beratung bei der Beantragung von Fördermitteln.
Sie ermöglichen den Auszubildenden und uns notwendige Ressourcen sicherzustellen und zu erhalten."
Marcel Schneider, Leiter Ausbildung Berlin bei der profine GmbH
„Ich mag das Wort Quote nicht, aber ich versuche bei der Einstellung von neuen Auszubildenden auf Ausgewogenheit zu achten.“ (Tischlerei „Der Raum“)
Frauen wie Hanna Schälicke sind noch immer etwas Besonderes. Die 29-Jährige macht eine Ausbildung zur Tischlerin in dem Betrieb „Der Raum“ in Weißensee. Zwar steigt der Anteil der weiblichen Auszubildenden in dem Gewerk seit einigen Jahren, dennoch ist es weiterhin ein Beruf mit traditionell hohem Männeranteil.
Die Tischlerei „Der Raum“ hat sich bewusst dafür entschieden, dem etwas entgegenzusetzen. Neben Hanna sind sogar noch vier weitere Frauen unter den insgesamt neun Auszubildenden hier beschäftigt. „Für den Umgangston und die Atmosphäre in unserem Betrieb war mir das wichtig“, sagt Geschäftsführer Mirco Baumhoff. „Ich mag das Wort Quote nicht, aber ich versuche bei der Einstellung von neuen Auszubildenden auf Ausgewogenheit zu achten.“
Ohnehin würden sich aber viele Frauen bei dem Betrieb bewerben. Auch Hanna Schälicke erzählt, dass sie sich bei „Der Raum“ beworben habe, weil das Team und die Geschäftsführung Wert auf eine gute Ausbildung und Nachhaltigkeit legen und eine moderne Haltung haben. „Ich bin der Meinung, dass das für Bewerberinnen im Handwerk wichtige Kriterien sind“, sagt sie.
werk5 GmbH
werk5 bietet seit 2001 die Ausbildung zum / zur Technischen Modellbauer*in der Fachrichtung Anschauungsmodellbau an. Es ist eine anspruchsvolle Ausbildung, die räumliches Denken, technische Intelligenz und handwerkliches Geschick vereint. Die Auszubildenden müssen CAD-Programme ebenso beherrschen, wie den sicheren Umgang mit CNC-Maschinen und Tischlerei-Werkzeugen. Außerdem müssen unsere Auszubildenden bereit sein, die Berufsschule in Biedenkopf in Hessen zu besuchen. Das bedeutet Blockunterricht vor Ort und eine große Hürde für Schüler*innen, die bei Ausbildungsantritt teilweise immer noch bei ihren Eltern wohnen. Es ist großartig, dass die FBB uns und unsere Auszubildenden bei den Kosten für die Unterbringung in Biedenkopf fördert. Denn um den Beruf des technischen Modellbauers / der technischen Modellbauerin attraktiv zu halten, dürfen hier bei den Auszubildenden selbst keine Kosten entstehen.
"Geflüchtete sind eine große Bereicherung für den Betrieb" (Plickert Glaserei-Betriebe GmbH)
Das Thema Ausbildung spielt bei der Plickert Glaserei-Betriebe GmbH immer schon eine große Rolle. Auch bei der Ausbildung von Geflüchteten nimmt das Unternehmen aus Berlin-Reinickendorf aktuell eine Vorreiterrolle ein.
Was für eine Bereicherung die Geflüchteten für die Plickert Glaserei-Betriebe GmbH darstellen, hat Geschäftsführer Detlev Kasten spätestens dann gemerkt, als seine Mitarbeiter einmal auf einer Baustelle beschäftigt waren, auf der ausschließlich Englisch gesprochen wurde. Die meisten Kollegen taten sich schwer. Als Einziger war Mouhamed Tanko des Englischen mächtig, ein Flüchtling aus dem Niger, der nun kurzerhand die Rolle des Dolmetschers übernahm.
Die Glaserei Plickert zählt zu den Handwerksbetrieben in Berlin, die sich intensiv um die Ausbildung von Geflüchteten bemühen. Der 23-Jährige Manar Alkojah aus Syrien hat gerade frisch seine Lehre bei Plickert angefangen. Er ist einer von insgesamt 15 Auszubildenden in der Glaserei. Nach einem erfolgreichen Praktikum im Betrieb wurde er gefragt, ob er sich nicht auch eine Ausbildung vorstellen könnte. „Das ist eine große Chance für mich“ sagt er. Seit vier Jahren lebt Manar Alkojah in Deutschland, zuvor hatte er auch schon in der Türkei als Glaser gearbeitet. „Mich fasziniert daran, dass man einerseits ordentlich anpacken muss, es andererseits aber ein sehr zerbrechlicher Werkstoff ist“, sagt er.
Gelebte Inklusion (Ines Pavlou, Amitola Familiencafé)
Das Amitola Familiencafé bildet seit 10 Jahren erfolgreich lernbehinderte Jugendliche und Jugendliche ohne Schulabschluss aus und kann dafür Zuschüsse aus dem Programm zur Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin (FBB) nutzen.
Die zuständige Ausbilderin verfügt über eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation. "Wir sind für die jungen Menschen da, die anderswo keine Chance haben. Bei uns können lernschwache und behinderte Menschen eine Berufsausbildung absolvieren. Die meisten von ihnen finden am Ende auch einen Job am ersten Arbeitsmarkt“, sagt die Inhaberin Ines Pavlou.
Amitola beschäftigt 11 Mitarbeiter, von denen vier eine Ausbildung in den Berufen Fachkraft im Gastgewerbe und Verkäufer/in absolvieren. Das Unternehmen verkauft neue und gebrauchte Kinderbekleidung und verbindet dies mit einem Cafébetrieb. Daneben werden auch Kurse, Seminare und Workshops für Kinder und Eltern angeboten.
Das Unternehmen erhielt 2016 als Anerkennung seiner Integrationsarbeit im Rahmen des Wettbewerbes „Berlins beste Ausbildungsbetriebe“ den Sonderpreis für besonderes Engagement und wurde 2015 mit dem Berliner Inklusionspreis ausgezeichnet.
Die Berliner Nacht schmeckt nach Kaffee (BGM Berliner Getränkemanufaktur GmbH)
Michael Schwab, Gründer der Berliner Getränkemanufaktur, bildet in seiner Produktionshalle in Berlin-Moabit zwei Azubis aus. Nicht ganz alltäglich daran: Auch eine junge Frau erlernt das Brauerund Mälzer-Handwerk. „Warum sollen nicht auch Frauen echte Bier-Experten werden? Ich kann das nur unterstützen“, so Schwab.
Es ist nicht die erste Auszubildende, die bei Schwab in diesen Beruf startet, viele Brauerinnen gibt es jedoch noch nicht in Berlin. Seit Kurzem nutzt der Unternehmer eine Förderung des Landes dafür, dass er in Kooperation mit Partnern wie der Weyermann Malzfabrik Bamberg eine Frau in einem männertypischen Beruf ausbildet. „Darauf haben mich die Ausbildungsberater der Handwerkskammer aufmerksam gemacht“, sagt er.
Sein eigenes, ursprüngliches Bier zu brauen, davon hat Schwab schon geträumt, als er an der TU Berlin Brauerei- und Getränketechnologie studierte. Er machte sich selbstständig, als von der Begeisterung für handwerklich gebraute Biere noch nicht viel zu spüren war. Heute stellt er mit zwei Mitarbeitern und zwei Azubis rund 20 Biere her, darunter das klassische „Bellevue-Pils“, Starkbiere wie das „Berliner Blut" oder die „Berliner Nacht“. Letzteres ist schwarz, intensiv, schmeckt nach Kaffee und dunkler Schokolade. Als Einer von Zweien braut er das alte Sauerbier Berliner Weiße, die zum regional-kulturellen Erbe zählt.
Azubi-Projekte motivieren (Klüter Elektromontagen GmbH)
Auch als Ausbilder hat die Klüter Elektromontagen GmbH einen guten Namen. Seinen Azubis vermittelt das Unternehmen die vorgeschriebenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Verbund mit dem Bildungsträger QE&U – und nutzt dafür einen Zuschuss aus dem Programm Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin.
So richtig können sich Jugendliche nicht vorstellen, was ein Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik macht. Dass wir auf Baustellen Elektroleitungen legen, wissen sie noch, dass aber auch Datentechnik, Multimedia, Energiemanagement oder Mess- und Regelungstechnik dazugehören, ist vielen neu. Deshalb bieten wir Praktika an – und finden so unsere Azubis“, sagt Stephan Klüter, Chef der Klüter Elektromontagen GmbH. Leichter sei das nicht geworden in den vergangenen Jahren, dafür engagiere sich das Unternehmen mehr in der Ausbildung.
Ausbildungsleiter Daniel Klein erklärt, wie das konkret aussieht: „Wir unterstützen Leistungsschwächere. Wer in einem Fach eine Vier hat, egal in welchem, der muss zur Nachhilfe. Die schließt sich an den Arbeitstag im Betrieb an, also will jeder schnell auf eine bessere Note kommen – die bedeutet nämlich auch mehr Freizeit.“
Ausflug am Azubi-Tag
Im Juni gab es im Betrieb erstmals einen Azubi-Tag, an dem über gemeinsame Projekte und mögliche Prämien diskutiert wurde. „Den Azubi-Tag wollen wir künftig zwei Mal im Jahr organisieren und dabei auch ein Kraftwerk oder einen Tagebau besuchen oder gemeinsam Kanu fahren“, erzählt Daniel Klein. Er selbst hat in einem Industriebetrieb gelernt, wechselte dann zu Klüter Elektromontagen und absolvierte vor drei Jahren berufsbegleitend die Meisterausbildung im Handwerk.
Der Betrieb will seinen Azubis mehr Verantwortung übergeben und erarbeitet mit ihnen gemeinsam künftige Azubi-Projekte. Das können komplette Wohnungen sein, in denen im Auftrag einer Wohnungsgesellschaft sämtliche Elektroanlagen erneuert werden sollen. Planung, Materialbestellung, Installation und Abrechnung liegen dann in den Händen der Lehrlinge. „Natürlich motiviert es sie, wenn es für hervorragende Arbeit eine Prämie gibt. Deshalb sprechen wir gerade über Kriterien wie Pünktlichkeit, sich an- und abmelden oder Leistungen in der Berufsschule“, so Ausbildungsleiter Klein.
Gute Erfahrungen im Verbund
Das Unternehmen besteht seit 1976, es beschäftigt heute 85 Mitarbeiter und 16 Azubis, vier davon im ersten Lehrjahr. Seit Jahren bildet das Unternehmen im Verbund mit der QE&U Qualifizierungsgesellschaft Energie- und Umwelttechnik aus und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Für diese Verbundausbildung erhält der Betrieb übrigens Unterstützung aus dem Programm Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin (FBB).
„Woher ein Azubi kommt, spielt nie eine Rolle", erklärt Stephan Klüter. Im Gegenteil, nach seinen Erfahrungen würden sich Jugendliche mit türkischen, osteuropäischen, spanischen oder anderen Wurzeln oft mehr anstrengen und im Betrieb integrieren wollen. Stephan Klüter leitet das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater, Seniorchef Hermann Klüter, der es vor fast vier Jahrzehnten in Berlin-Wedding mitgegründet hat. Vor rund einem Jahr zog die Firma an einen neuen, größeren Standort in Reinickendorf.
Mesut Sahan wird im kommenden Frühjahr seine Ausbildung beenden: „Es macht Spaß, im Team zu arbeiten. Ich habe von den Gesellen viel gelernt, auch selbstständig zu arbeiten.“ Er war im Wohnungs- und Industriebau eingesetzt, fährt jetzt im Kundendienst mit. Bei einem Azubi-Projekt mitzumachen, findet er gut: „Das gibt uns die Chance, zu zeigen, was wir können.“
Spachteln und schleifen, bis es perfekt aussieht (Autolackiererei und Karosseriebau Zabel, Inhaber Erdinc Zayim)
Fehlende Fachkräfte sind für Meister Erdinc Zayim kein Thema – er bildet aus, seit er den Betrieb vor 17 Jahren übernommen hat. Seit kurzem kann er dafür einen Zuschuss aus dem Programm Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin (FBB) nutzen.
Zwölf Azubis haben bisher bei Erdinc Zayim einen Handwerksberuf erlernt. Bestnoten erwartet er nicht, wenn sich ein junger Mensch bewirbt. „Aber Interesse und den Willen zu lernen – das will ich sehen“, sagt der Chef der Firma Autolackiererei und Karosseriebau Zabel. Wer bestimmte Grundlagen nicht perfekt beherrscht, mit dem übt der Chef am Samstag, wenn mehr Zeit dafür ist. „Dann spachteln und schleifen wir oder treiben Bleche, bis es gut klappt, das ist Übungssache“, erzählt er.
Zweite Chance genutzt
Die Bewerbung von David S. sei nicht berauschend gewesen, dennoch wies ihn der Meister nicht ab. Eine Ausbildung hatte der 25-Jährige abgebrochen und lange gejobbt, bevor er sich bei Zayim bewarb. Seit einem Jahr komme er nie zu spät, fehle nicht und arbeite gut, freut sich der Chef über seinen Azubi. Jeder verdiene eine zweite Chance. Halbe Wochenenden über Autos gebeugt zu verbringen, ist für den 47-Jährigen normal: „Für alles, was einen Motor hat, schlägt mein Herz höher.“ Auch manchem Bus, Oldtimer oder Traktor hat er wieder Leben eingehaucht, ihren zerbeulten, verrosteten Oberflächen Glanz und Charme vergangener Zeiten zurückgegeben. Diese Leidenschaft fürs Handwerk kann der Meister auch seinen Azubis vermitteln. „Wir haben einen phantastischen Beruf, wir arbeiten mit Farben und Formen, bis ein altes oder ein Unfall-Fahrzeug wieder wie neu aussehen.“ Zayim engagiert sich im Vorstand der Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung, manchmal wundert er sich über Kollegen, die keinen Lehrling betreuen, aber gleichzeitig über Fachkräftemangel klagen.
Zwei Meisterbriefe an der Wand
Seine Eltern kamen in den 70er Jahren aus der Türkei, er wuchs in Berlin auf. Die erste Lehrstelle suchte er sich selbst, eine Autolackiererei. Nach einigen Monaten wechselte er in einen richtigen Ausbildungsbetrieb, zur Firma Krößner, dort habe er viel gelernt, so der Unternehmer. 1998 legte Zayim die Prüfung als Lackierer-Meister ab und übernahm wenig später die Firma Zabel. Die zweite Meisterprüfung absolvierte er 2002 im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk. Als ihn die Handwerkskammer im vorigen Jahr fragte, ob er Azubi Florian L. übernehmen könnte, dessen Inhaber den Betrieb aufgab, sagte er zu. Dass es dafür finanzielle Unterstützung aus dem Programm Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin (FBB) gibt, wenn der Azubi in seiner Werkstatt die Ausbildung beendet, wusste er da noch gar nicht.
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