Halskette und Ohrring in Blau - Exponat von Palmyre Debray aus der Ausstellung The Art of Making 2025 im Kunstgewerbemuseum
Maël KERNEÏS
Palmyre Debray, Halskette und Ohrringe "La Vague"

Ausstellung zeigt Ergebnisse des Wettbewerbs "Crafts & Design 2024 – Landespreis Kunsthandwerk Berlin"The Art of Making 2025: Kunsthandwerk & Design aus Paris & Berlin

Die Ausstellung präsentiert bis zum 1. Juni 2025 im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin die prämierten Arbeiten des Wettbewerbs Crafts & Design 2024 – Landespreis Kunsthandwerk Berlin sowie zeitgenössisches Kunsthandwerk aus Paris.

Paris & Berlin: Kunsthandwerk und Design ohne Grenzen

Die Handwerkskammern von Paris und Berlin verbindet seit über vier Jahrzehnten eine lebendige Partnerschaft – geprägt von gegenseitiger Inspiration, künstlerischem Austausch und einem gemeinsamen Engagement für das gestaltende Handwerk. Ein Höhepunkt dieser Zusammenarbeit ist die jährliche Ausstellung, die abwechselnd in beiden Städten stattfindet und zeitgenössisches Kunsthandwerk präsentiert: überraschende Materialien, markante Formen und kulturelle Vielfalt.

Am 3. April 2025 wurde "The Art of Making" im Kunstgewerbemuseum Berlin feierlich eröffnet – eine Hommage an das zeitgenössische Handwerk. Die folgenden Impressionen zeigen Momente des Staunens, der Begegnung und der besonderen Formenvielfalt.

Die Kunst des Machens – Impressionen der Vernissage "The Art of Making 2025"



Crafts & Design 2024 – Landespreis Kunsthandwerk Berlin

Mit diesem renommierten Wettbewerb würdigt die Handwerkskammer Berlin seit über 50 Jahren alle zwei Jahre herausragende Leistungen im gestaltenden Handwerk. 2024 konnten sich hauptberufliche Kunsthandwerker*innen und Designer*innen aus Berlin bewerben. Eine unabhängige Jury prämierte Arbeiten in mehreren Kategorien.

Für die diesjährige Ausstellung wurden 28 Berliner Exponate und 39 Werke aus der Region Paris ausgewählt – ein eindrucksvoller Querschnitt kreativer Exzellenz und handwerklicher Vielfalt.



Preisträger*innen des Wettbewerbs Crafts & Design 2024



1. PREIS – ANASTASIYA KOSHCHEEVA 

Designerin
Konferenz- und Esstischstuhl "MORE"
Material: Birkenrinde, Formholz mit Birkenrinde, Stahl
Preisgeld: 4.000 €

Hocker/ Esstisch- und Konferenzstuhl „More“, Anastasiya Koshcheeva
Lucie Eisenmann
Esstisch- und Konferenzstuhl "More" | Anastasiya Koshcheeva

Esstisch- und Konferenzstuhl „More“, Anastasiya Koshcheeva
Lucie Eisenmann
Esstisch- und Konferenzstuhl "More" | Anastasiya Koshcheeva

Konferenz- und Esstischstuhl "MORE" von Anastasiya Koshcheeva
Lucie Eisenmann
Esstisch- und Konferenzstuhl "More" | Anastasiya Koshcheeva

 

Jurybegründung:

Der Stuhl mit der sinnigen Bezeichnung MORE verbindet traditionelle Handwerkstechniken mit modernen Formen und nachhaltigen Materialien zu einer gelungenen Komposition, die ebenso funktional wie ästhetisch überzeugt. Das aus Birkenrinde gefertigte Geflecht bildet einen Kontrast zum pulverbeschichteten, präzise austarierten Metallgestell. Aus dieser Kombination von gegensätzlichen Materialien und Techniken erwächst eine besondere Spannung, die das Sitzmöbel ausstrahlt.



2. PREIS – MIRIAM ARENTZ

Schmuckdesignerin
Broschen "Traces of Time"
Material: Baltischer Bernstein, Silber, Feinsilber, Emaille
Preisgeld: 3.000 €

Drei Broschen "Traces of Time" aus baltischem Bernstein von Miriam Arentz
Lucie Eisenmann
Broschen "Traces of Time" | Miriam Arentz

Drei Broschen "Traces of Time" aus baltischem Bernstein von Miriam Arentz
Lucie Eisenmann
Broschen "Traces of Time" | Miriam Arentz

 

Jurybegründung:

"Traces of Time" symbolisiert eindrucksvoll den Dialog zwischen spezifischen Materialien und Techniken. Die Broschen bestehen aus Bernstein, Silber und Emaille und kombinieren verschiedene handwerkliche Methoden zu einer einzigartigen architektonischen Collage.



2. PREIS – GABRIELE HINZE

Goldschmiedin, Dipl. Designerin FH
Broschen-Ensemble "Kambium"
Material: Feinsilber ziseliert, 935/ Silber montiert und oxidiert
Preisgeld: 3.000 €

Broschen-Ensemble "Kambium" von Gabriele Hinze
Georg Eichinger
Broschen-Ensemble "Kambium" | Gabriele Hinze

Brosche "Kambium", Rückseite von Gabriele Hinze
Georg Eichinger
Brosche "Kambium", Rückseite | Gabriele Hinze

 

Jurybegründung:

Die Objekte der Serie Kambium faszinieren insbesondere durch die sublim ausformulierte Sprache des Ziselierens. Im Fokus der Broschen stehen ziselierte Feinsilberformen, die an Baumquerschnitte erinnern. Die beeindruckende dreidimensionale Qualität der Serie wird durch die poetisch-illustrierte Ziselierhandschrift in Verbindung mit der fein ausgeführten Montagetechnik geprägt. Diese Originalität ist auf beiden Seiten jeder Brosche zu erspüren.



3. PREIS – ANNA BADUR

Freischaffende Designerin
Gaiwan-Teeset "Oolong Secrets"
Material: Biskuitporzellan, innen glasiert
Preisgeld: 1.500 €

Gaiwan-Teeset "Oolong Secrets" aus Porzellan von Anna Badur
Lucie Eisenmann
Gaiwan-Teeset "Oolong Secrets" | Anna Badur

Gaiwan-Teeset "Oolong Secrets" aus Porzellan von Anna Badur
Maike Münstermann für PAPER & TEA
Gaiwan-Teeset "Oolong Secrets" | Anna Badur

 

Jurybegründung:

Die Jury hat die Feinheit der entworfenen Gefäße für die chinesische Teezeremonie überzeugt, unterstützt durch die haptisch reizvolle Oberfläche des Biskuitporzellans. Die Verbindung vom japanischen Shiboridashi und dem chinesischen Gaiwan zeigt sich im Detail des eingearbeiteten Teesiebes als zeitgemäße Interpretation. Insgesamt ist die handwerkliche und gestalterische Qualität des Gaiwans als Künstleredition für PAPER & TEA preiswürdig.



3. PREIS – KLANGWERKSTATT BERNHARD DEUTZ

Künstlerischer Musikinstrumentenbauer, Klangtherapeut
Ensemble "KLANGRAD"
Material: Bergfichte (Tonholz), Bergahorn, Buche formverleimt, Kirsche, Walnuss, Zwetschge
Preisgeld: 1.500 €

Ensemble „Klangrad“ aus Bergfichte von Bernhard Deutz und vier Spieler ringsherum
Stephan Klonk Fotodesign
Ensemble „Klangrad“ | Bernhard Deutz

Ensemble „Klangrad“ aus Bergfichte von Bernhard Deutz
Stephan Klonk Fotodesign
Ensemble „Klangrad“ | Bernhard Deutz

 

Jurybegründung:

Das Klangrad ist ein kooperatives und kommunikatives Musikinstrument. Die runde Form erinnert an ein Gesellschaftsspiel und lädt die Spielenden dazu ein, sich rundherum zu versammeln und miteinander intuitiv zu musizieren. Die ausbalancierte Drehfunktion und die sich überlagernden Spielebenen unterstützen auf innovative Weise das gemeinsame Musikerlebnis. Zudem überzeugt das Klangrad durch die formschöne Optik und die hochwertige und präzise handwerkliche Verarbeitung.



FÖRDERPREIS – MARTINA DIMITROVA

Designerin, Szenenbildnerin
Hocker: TRUNK, HRISANTEMA
Material: Mineralische Edelputze (Kalkputz) aus Quarzsand, Marmorkalkhydrat, Marmormehlen, Pigmente, Muskovit, Leinöl und punisches Wachs
Preisgeld: 1.000 €

Zwei Hocker aus mineralischem Edelkalkputz von Martina Dimitrova
Lucie Eisenmann
Hocker: TRUNK, HRISANTEMA | Martina Dimitrova

Aufnahme von oben: ein runder Hocker aus mineralischem Edelkalkputz von Martina Dimitrova
Lucie Eisenmann
Hocker: TRUNK, HRISANTEMA | Martina Dimitrova

 

Jurybegründung:

Die massiv gebauten Hocker bestehen ausschließlich aus nachhaltigen Materialien: Kalziumsilikatplatten, Hanfleichtbauplatten und Holz bilden den Kern. Dieser wird mit Kalkputzen beschichtet, anschließend geglättet, mit Pigmenten und anderen Materialien angereichert oder eingefärbt und schließlich versiegelt. In dieser spezifischen Adaption traditioneller Handwerkstechniken entstehen spannungsreiche Objekte jenseits konventioneller funktionaler Zuweisungen.



FÖRDERPREIS – MARC ROMAN PAGE

Produkt-Designer
Sitz-Objekt „Recasting Aesthetics“
Material: Recycelter REA-Gips aus alten Gipskartonplatten, Zellulosefasern fein/grob
Preisgeld: 1.000 €

Sitz-Objekt "Recasting Aesthetics" von Marc Roman Page, Bein-Silhouette im Hintergrund
Marc Roman Page
Sitz-Objekt "Recasting Aesthetics" | Marc Roman Page

Sitz-Objekt „Recasting Aesthetics“ von Marc Roman Page, Detail: Gipskartonplatte aus feinen Zellulosefasern
Marc Roman Page
Sitz-Objekt „Recasting Aesthetics“ | Marc Roman Page

 

Jurybegründung:

Das Objekt fordert unsere tradierten Wahrnehmungsmuster heraus und hinterfragt herkömmliche Anwendungen von Materialien: Im Verbund mit Zellulose entwickelt recycelter Gips im Gussverfahren eine große Varianz in Bezug auf Form und Stabilität, die zahlreiche Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten erlaubt. Neben den formal-ästhetischen Qualitäten sei der Aspekt der zirkulären Nutzbarkeit des Recyclinggipses hervorgehoben, dessen Potenzial hier aufgegriffen wird.



Veranstalter*innen und Förderer*innen

Eine Sonderausstellung der Handwerkskammer Berlin in Kooperation mit der Chambre de métiers et de l’artisanat Île-de-France und dem Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin. Schirmherr des diesjährigen Wettbewerbs war Joe Chialo, Berlins Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Wir danken der Berliner Volksbank herzlich für die Stiftung der Preise zum Wettbewerb "Crafts & Design 2024 – Landespreis Kunsthandwerk Berlin" von insgesamt 15.000 €.

Logoleiste der Ausstellung The Art of Making 2025



Kopfschmuck „Coral“, Tzuri Gueta, Foto Damien Etcheverry
Damien Etcheverry
Kopfschmuck „Coral“, Tzuri Gueta

 Zur Ausstellung The Art of Making 2025 im Kunstgewerbemuseum Berlin

 Kunstgewerbemuseum, Johanna und Eduard Arnhold, Platz/Matthäikirchplatz, 10785 Berlin

 Mo + Di geschlossen, Mi–Fr 10–17 Uhr, Sa + So 11–18 Uhr



 

Alte Techniken neu entdeckt – Perspektivwechsel im Kunstgewerbemuseum: Öffentliche Führungen laden ein

Kurator*innen und Restaurator*innen führen durch die Ausstellung:

Sa, 12.04., 14 Uhr: Karoline Keiter und Ann-Kathrin Illmann, Tandem-Führung zu Kuration und Schmuck, The Art of Making

Sa, 10.05., 14 Uhr: Ann-Kathrin Illmann, kuratorische Führung The Art of Making

Sa, 24.05., 14 Uhr: Claudia Kanowski und Franziska Kierzek, Tandem-Führung zu keramischen Materialien und Techniken, The Art of Making und Sammlung KGM

So, 25.05. 14 Uhr: Wibke Bornkessel, Führung zu Schmuck

Sa, 31.05., 14 Uhr: Ann-Kathrin Illmann, kuratorische Führung The Art of Making





 

Publikumsliebling wählen und gewinnen!

Welches Exponat hat Sie am meisten begeistert? Stimmen Sie für Ihren Favoriten ab und helfen Sie mit, den Publikumsliebling der Ausstellung zu küren!

Der Favorit erhält ein Preisgeld von 500 Euro.

Beantworten Sie bis zum 18. Mai 2025 online ein paar kurze Fragen und nehmen Sie an unserer Verlosung einer Jahreskarte für die Staatlichen Museen zu Berlin im Wert von 118 Euro teil.

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